Behandlungskonzepte

Ergotherapie unterstützt und begleitet Menschen jeden Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Einschränkung bedroht sind.

Unsere ergotherapeutische Praxis hat sich auch aufgrund der Erfahrungen und Neigungen unserer Mitarbeiter verschiedenen Behandlungskonzepten gewidmet, die uns am effektivsten erscheinen und die wir Ihnen hier gern vorstellen wollen.

Sensorische Integrationstherapie

Sensorische Integration ist die bestmögliche Aufnahme und Verarbeitung sensorischer Informationen (körpereigener z.B. über Muskeln und Gelenke, innere Organe, Haut oder Gleichgewichtssystem und Umweltsinne z.B. schmecken, riechen, hören, sehen, tasten) zu einer sinnvollen Integrität, einem sinnvollen Handlungsgebrauch.

Können Menschen Sinneseindrücke nicht richtig verarbeiten und integrieren, kommt es zu Störungen bei der Planung und Erzeugung von Verhalten, die sich negativ auf konzeptuelle und motorische Lernprozesse auswirken.

In der Sensorischen Integrationstherapie werden durch gezielte Reizzufuhr, sinnvoll ausgewählte Aktivitäten und das Schaffen von Möglichkeiten zur Planung und Organisation von adaptiven Verhalten die Verarbeitung und Integration von Sinneseindrücken verbessert.

Selbstachtung, Selbstkontrolle und Selbstvertrauen entwickeln sich in dem Bewusstsein, dass der Körper als ein zuverlässiges sensomotorisches Gebilde existiert und rühren von einer guten Integration des Nervensystems her.
(Zitat nach Jean Ayres)

Bobath - Konzept

Das Bobath-Konzept ist das weltweit in allen therapeutischen und pflegerischen Bereichen erfolgreich angewandte Konzept zur Rehabilitation von Menschen mit Erkrankungen des ZNS, die mit Bewegungsstörungen, Lähmungserscheinungen und Spastik einhergehen.
Die Kernprobleme bei der Arbeit nach dem Bobath-Konzept sind die zentral bedingte teilweise oder vollständige Lähmung (Parese bzw. Plegie) eines Körperabschnittes, die Haltungs-, Gleichgewichts- und Bewegungsstörungen, unkontrolliert erniedrigte Muskelspannung (Hypotonus, schlaffe Lähmung) bzw. unkontrolliert erhöhte Muskelspannung (Hypertonus, Spastik) sowie die Störungen der Körperselbstwahrnehmung (Propriozeption).

Das Bobath-Konzept strebt einen Lernprozess des Patienten an, um mit ihm die Kontrolle über die Muskelspannung (Muskeltonus) und Bewegungsfunktionen wieder zu erarbeiten. Die Arbeitsprinzipien des Bobath-Konzeptes sind Regulation des Muskeltonus und Anbahnung physiologischer Bewegungsabläufe. Alle Lernangebote an den Patienten werden nach diesen beiden Prinzipien gestaltet und auch vom Erfolg her beurteilt.

Graphomotorisches Übungsprogramm

Kindliche Entwicklung ist stark an Erlebnisse und Bedeutungen gekoppelt. Das Kind lernt stets ganzheitlich, d.h. unter Beteiligung unterschiedlicher Sinneskanäle, Zielvorgaben, sozialer Rückmeldesysteme und unterschiedlicher Bewegungserfahrungen. Dies gilt auch für den Erwerb der Kulturtechniken. Der gekonnte Umgang mit Papier und Schreibstift stellt eine wesentliche Voraussetzung für einen reibungslosen Schreib- und Leselernprozess dar.

Die Übungen zielen darauf ab, dem Kind die Möglichkeit zu bieten, grundlegende graphische Bewegungsformen in immer neuen Varianten zu erarbeiten bzw. nachzuvollziehen. Die Übungen beginnen mit einfachen Kritzelbewegungen, die dann nach und nach komplexer zu den formalen Grundelementen der Buchstaben hinführen. Kategorien: Kritzelbilder, Striche, Punkte, Bögen und Kreise, Zielpunktieren, Kombination und Muster.

Manuelle Therapie/Handtherapie

Eine ergotherapeutische Behandlung in diesem Fachbereich beinhaltet z. B.:

  • Übungen zur Beweglichkeit, Muskelaufbau, Belastbarkeit und Verbesserung der Sensibilität

  • Training von Alltagsaktivitäten im Hinblick auf die persönliche, häusliche und berufliche Selbständigkeit
  • die Beratung und das Training zum Gelenkschutz
  • die Beratung bzgl. geeigneter Hilfsmittel und Änderungen im häuslichen und beruflichen Umfeld, ggf. die Herstellung und Anpassung von Hilfsmitteln

 

Techniken der Manuellen Therapie

 

Traktion

Mittels der Traktion entfernt der Therapeut durch sanften Zug beide Gelenkflächen voneinander. Dies mindert den Druck, lindert den Schmerz und entlastet die Gelenkkapsel und die umliegenden Bänder.

 

Gleittechnik

Mit Hilfe von Gleittechniken bewegt der Physiotherapeut die beiden Gelenkflächen parallel zueinander. Dadurch verbessert sich das Gelenkspiel und die Bewegung fühlt sich wieder leichter an.

 

Entspannungs-, Dehn- und Gleittechnik

Eine Auswahl an speziellen Entspannungs-, Dehn- und Gleittechniken verbessert schließlich den Zustand der Muskulatur und der Nervenbahnen, so dass die neu gewonnene Bewegungsfreiheit voll ausgeschöpft werden kann.