Behandlungskonzepte

Ergotherapie hilft Menschen jeden Alters, ihre Handlungsfähigkeit zu verbessern, wiederherzustellen oder Einschränkungen vorzubeugen. Unser Ziel ist es, Ihnen dabei zu helfen, den Alltag selbstständig und aktiv zu gestalten – sei es zu Hause, in der Schule, am Arbeitsplatz oder in der Freizeit.

 

In unserer Praxis haben wir uns, basierend auf den Erfahrungen und Spezialisierungen unseres Teams, auf eine Auswahl bewährter und effektiver Behandlungskonzepte spezialisiert. Diese orientieren sich an wissenschaftlichen Erkenntnissen und den individuellen Bedürfnissen unserer Patient*innen.

 

Wir möchten Ihnen an dieser Stelle einen Einblick in unsere Therapieansätze geben und erläutern, wie wir Sie auf Ihrem Weg zu mehr Lebensqualität unterstützen können. Lassen Sie uns gemeinsam herausfinden, welches Konzept am besten zu Ihnen oder Ihrem Kind passt.


Sensorische Integrationstherapie

Sensorische Integration bezeichnet die Fähigkeit, Sinneseindrücke aus dem eigenen Körper (z. B. über Muskeln, Gelenke, Haut, Gleichgewichtssystem oder innere Organe) und der Umwelt (z. B. Sehen, Hören, Schmecken, Riechen, Tasten) aufzunehmen, zu verarbeiten und sinnvoll miteinander zu verknüpfen. Diese Verarbeitung bildet die Grundlage für eine koordinierte Bewegung, zielgerichtetes Verhalten und erfolgreiches Lernen.

 

Wenn Sinneseindrücke nicht korrekt verarbeitet werden, können daraus Schwierigkeiten bei der Planung und Steuerung von Handlungen entstehen. Dies kann sich negativ auf motorische, kognitive und emotionale Entwicklungsprozesse auswirken, z. B. durch Probleme bei der Fein- und Grobmotorik, Aufmerksamkeit oder dem sozialen Verhalten.


In der Sensorischen Integrationstherapie fördern wir durch gezielt ausgewählte Reize, spielerische Aktivitäten und herausfordernde Bewegungsaufgaben die Verarbeitung und Verknüpfung von Sinneseindrücken. So unterstützen wir die Fähigkeit, sich besser zu organisieren, Handlungen zu planen und diese sicher auszuführen. Unser Ziel ist es, Kindern und Erwachsenen zu helfen, mit mehr Selbstvertrauen und Freude den Herausforderungen des Alltags zu begegnen.

 

"Selbstachtung, Selbstkontrolle und Selbstvertrauen entwickeln sich in dem Bewusstsein, dass der Körper als ein zuverlässiges sensomotorisches Gebilde existiert und rühren von einer guten Integration des Nervensystems her." (Zitat nach Jean Ayres)



Manuelle Therapie und Handtherapie

Die manuelle Therapie und Handtherapie sind zentrale Bestandteile der ergotherapeutischen Behandlung und zielen darauf ab, Beweglichkeit, Kraft und Funktionalität der Hände und Gelenke zu fördern. Sie helfen insbesondere bei Schmerzen, Funktionsstörungen oder Einschränkungen, die durch Verletzungen, Erkrankungen oder Überbelastung entstehen können.

 

Therapieschwerpunkte:

  • Übungen zur Beweglichkeit und Muskelaufbau: Förderung der Mobilität, Stärkung der Muskulatur und Verbesserung der Belastbarkeit.
  • Sensibilitätstraining: Wiederherstellung oder Verbesserung des Tastsinns und der Feinmotorik.
  • Alltagstraining: Unterstützung bei alltäglichen Aktivitäten zur Wiedererlangung der persönlichen, häuslichen und beruflichen Selbstständigkeit.
  • Gelenkschutz: Beratung und Training zur Entlastung und Schonung der Gelenke, um weitere Schäden zu vermeiden.
  • Hilfsmittelberatung und -anpassung: Empfehlungen zu geeigneten Hilfsmitteln sowie Anpassungen im häuslichen und beruflichen Umfeld.

Techniken der Manuellen Therapie:

  • Traktion: Durch sanften Zug werden die Gelenkflächen voneinander entfernt, um Druck zu mindern, Schmerzen zu lindern und die Gelenkkapsel sowie umliegende Strukturen zu entlasten.
  • Gleittechnik: Parallel verschobene Bewegungen der Gelenkflächen verbessern das Gelenkspiel und erleichtern die Bewegung.
  • Entspannungs-, Dehn- und Gleittechniken: Diese Techniken lockern die Muskulatur, dehnen verkürzte Strukturen und optimieren die Nervenfunktion, um die neu gewonnene Bewegungsfreiheit effektiv zu nutzen.

Durch eine individuell abgestimmte Behandlung werden Schmerzen reduziert, die Funktionalität verbessert und der Weg zur selbstständigen Bewältigung des Alltags geebnet. Die Kombination aus aktiven Übungen, passiven Techniken und individueller Beratung bildet die Grundlage für den Erfolg der Therapie.


BIG – spezifische Bewegungstherapie bei Parkinson

Schwerpunkt von »BIG« ist das gezielte Üben von Bewegungen mit großer Amplitude (Umfang) zur Verbesserung von Geschwindigkeit und Bewegungsausmaß bei Patienten mit parkinsontypischer Verlangsamung und Verkleinerung der Bewegungen (»Bradykinese«). Durch intensives Wiederholen und ständige Erfolgskontrolle durch den Therapeuten bewirkt BIG, dass Patienten wieder auf ungenutzte Bewegungsmöglichkeiten zugreifen und diese bewusst im Alltag einsetzen können.

 

Das Motor Relearning Programme (MRP) ist eine der Rehabilitationsstrategien, die vor allem bei Menschen nach einem Schlaganfall eingesetzt werden. Dieser Ansatz umfasst viele Aspekte der Theorie des "motorischen Lernens" und bietet praktische Leitlinien für das Wiedererlernen funktioneller Fähigkeiten (z. B. Gleichgewichtssitzen, Sitzen und Stehen, Transferfähigkeiten und Gehen). Dieser Ansatz konzentriert sich auf aufgabenspezifisches Lernen durch effektives Feedback und die Entwicklung aktiver Bewegungskontrolle durch Übung.